Aus der Geschichte der Grünbürg
Die Wallburg befindet sich auf einer 521 m ü. NN hohen Bergkuppe, die an drei Seiten durch Steilabfall in enge Seitentäler von Natur aus gut geschützt ist. Die Nordostseite der Kuppe dagegen ist über einen Sattel mit einer benachbarten Erhebung verbunden, und fällt daher nur etwa 40 Höhenmeter ab, um anschließend wieder auf bis zu 516 m ü. NN anzusteigen.
Beschreibung
Die etwa 155 x 85 Meter messende Innenfläche der Anlage hat einen ovalen Grundriss, und zieht sich auf einer von Nordost nach Südwest verlaufenden Linie entlang. Ein gut erhaltener Ringwall umschließt diese ovale Fläche auf ihrem gesamten Umfang. Dieser innere Wall weist heute noch eine Höhe von etwa einen Meter auf und fällt nach außen etwa vier Meter tief zu einer die Anlage ebenfalls fast komplett umgebenden Geländestufe ab. Auch diese Geländestufe fällt wiederum durchschnittlich vier Meter über eine künstlich abgesteilte Böschung ab, worauf anschließend eine dritte Umwehrung folgt. Diese besteht aus einem zweiten, dem äußeren Ringwall, der zusätzlich zwischen ihm und der Geländestufe einen Hanggraben aufweist. Der Wall hat heute nur noch eine Höhe von etwa einem halben Meter, und setzt, wie auch die Geländestufe, im Norden der Anlage aus. Die beiden einstigen Zugänge der Befestigung lagen im Norden und im Süden der Anlage. Der nördliche Zugang, der nur noch vom inneren Ringwall gebildet wird, weist leicht zueinander versetzte Wallenden auf, hier hat es sich wohl nur um einen Nebeneingang gehandelt. Das Haupttor lag im Süden des Ringwalls, durch ihn führt auch der heutige Waldweg. Beide Enden des inneren Ringwalls sind hier fünf Meter weit nach innen gezogen, und bilden so eine fünf Meter breite Torgasse. Auch die Wallenden des äußeren Walls sind hier leicht nach innen gebogen worden.
Geschichte
Johann Schlund ordnet die Burg 1950 als Teil einer Kette von Fliehburgen, ähnlich dem Staffelberg ein. Die Anlage ist heute noch sichtbar von drei Ringwällen umgeben und es haben sich bislang keine Spuren einer Bebauung des Plateaus gefunden. Bereits seit 1825 haben verschiedene renommierte Forscher vor allem über das Alter der Anlage spekuliert und teilweise Grabungen unternommen. Dabei wurden unter anderem vorgeschichtliche Scherbenfunde gemacht, die mit anderen Indizien darauf hinweisen, dass es sich bei der Grünbürg um keine mittelalterliche Turmhügelburg handelt und sie damit auch nicht als Vorgängerburg der Burg Nordeck behandelt werden kann.
Aktuell wird die Befestigung in karolingisch–ottonische Zeit (8.–10. Jahrhundert) datiert. Dafür sprechen neben den aufgefundenen vorgeschichtlichen Keramikscherben, die ebenfalls dort gemachten mittelalterlichen keramischen Fundstücke, sowie die Konstruktion der Anlage.
Fliehburg
Als Fliehburg (auch Fluchtburg, Volksburg, Bauernburg oder Vryburg) wird eine burgähnliche, meist von Wällen umgebene Verteidigungsanlage bezeichnet, die nicht dauerhaft bewohnt wurde, sondern einer lokal ansässigen Bevölkerung als zeitweiliger Rückzugsort bei Kriegsgefahr diente. In früheren Zeiten wurden derartige Anlagen als Hünenburgen bezeichnet, da ihre Entstehung Hünen zugeschrieben wurde.