Forkel-Weg 17,1 km

Stadtsteinach – Eisenberg – Vorderreuth – Deckenreuth – Steinachtal – Burgruine Nordeck – Stadtsteinach

Der Rundwanderweg KU 35 ist eine längere Wanderstrecke von Stadtsteinach auf die Fränkische Linie, vorbei an Petschen- und Forkelknock, zum Dragonerhof in Deckenreuth, auf die Schwander Höhen und im Steinachtal zurück. Deshalb sollten an dieser Stelle einige Glanzpunkte dieser Wanderstrecke kurz aufgelistet werden. Bereits im 16. Jahrhundert befand sich im Ortsteil Eisenberg eine Abbaugrube für Eisenerze. Der Hausname "Eisenberger " wurde in den Lehenbüchern häufig genannt. Vorderreuth bereits 1484 erwähnt, mit einer Turmhügelanlage aus dem 13. Jahrhundert. "Zur Reut des Tenko" aus einer Urkunde über Deckenreuth von 1343. Der Ortsteil Schwand entstanden durch "Schwenden", der Methode einer Brandrodung. Im Steinachtal treffen wir auf verschiedene Erzabbaustellen u.a. die sogenannten "Kupferlöcher". Die Waldschänke, eine nahe der Burgruine Nordeck gelegene Ausflugsgaststätte, wird bereits 1783 als Nebenbetrieb des Hochofens erwähnt. Ab 1824 wird der Ort als Oberer Stabhammer oder Oberhammer genannt. Früher Forsthaus - heute Gaststätte. Die Burg Nordeck in einer Urkunde 1151 im Zusammenhang mit dem Markt Stadtsteinach erstmals erwähnt, diente den Bamberger Bischöfen als Amtsburg. Hier sorgten adelige Amtmänner im Namen des Bischofs für Recht und Ordnung. Im Jahre 1783 wurde ein Hochofen mit Eisenwerk von Johann Schübel errichtet. Am Mittelhammer war bis 1984 eine Papierfabrik in Betrieb. Eine restaurierte Schneidmühle und das Bergbauamt befinden sich kurz vor dem Ortsbeginn von Stadtsteinach. Die ehemalige Kreisstadt mit der mächtigen Michaelskirche, der mittelalterlichen Wehrmauer, dem stattlichen Forstamt, dem früheren Kastenamt und der vielen Mühlen, hat vieles vorzuzeigen. Der Rundwanderweg KU 55 erstreckt sich um den Forkelknock (637 m), am Turmhügel der Guttenberger vorbei und zur Kapelle beim Forkelbauern. Eine aussichtsreiche Strecke auf den Höhen des Frankenwaldes. Wir Parken an der Kreuzung Alte Pressecker Str. / Grünbürgstr. oder am Sportplatz. Von der Grünbürgstr. über die Breslauer Str. gehen wir auf einem schönen Wiesenpfad und Steig stadtauswärts. Wir wandern über die Kreisstraße in die Eichbergsiedlung /Goethe- und Vorderreuther Straße und erreichen das Ortsende in Richtung Vorderreuth (1,4 km). Dabei steht links am Hang die Kriegergedächtniskapelle. Wir gehen eine kurze Wegstrecke auf der Teerstraße und biegen dann nach rechts ab in einen Forstweg. Diesen wandern wir lange aufwärts mit schönen Ausblicken auf Stadtsteinach und das Bergfeld. Am Fernsehumsetzer erreichen wir den Waldrand und gehen auf dem Weg weiter zu den Häusern des Weilers Eisenberg, der am 560 m hohen Petschenknock, einer Randerhebung der Fränkischen Linie, liegt (1,5 km). Wir folgen dem Weg auf der Höhe hoch über dem Steilhang der Fränkischen Linie und wandern wechselnd leicht bergan und sanft bergab. Die Weitblicke reichen von den beiden Windrädern von Gössersdorf, über den Patersberg, den Kaltbucher Knock mit dem Fernsehumsetzer bis hin zur Radspitze. Bald erreichen wir Vorderreuth (0,6 km), das ebenfalls hoch über dem Steilhang der Fränkischen Linie liegt. Eine mittelalter-liche Straße führte einst an Eisenberg vorbei nach Vorderreuth und weiter nach Schwand. Wenn wir den Ort verlassen, stehen vor der Wegegabel eine Kapelle und mehrere christliche Wegezeichen. In östlicher Richtung ein ehemaliger Turmhügel, vermutlich der Ansitz des Hans von Guttenberg, der sich 1484/87 "zu Vordernreuth" nannte. Ein Tableau gibt Auskunft über Geschichte, die Entfernungen und die einsehbaren Landschaften. Wir gehen zum Ortsende geradeaus weiter, biegen links haltend ab und laufen im Freien durch die Fluren. Gleich anfangs können wir auf einem Feldweg rechts hinüber zur genannten historischen Stätte gelangen. Wir erreichen bald die Höhe mit dem gewohnt herrlichen Weitblick, der schließlich bis zu dem von Wald umgebenden Reichenbach im Norden reicht. Es dauert nicht mehr lange, bis wir nach Deckenreuth (2,7 km) kommen. Der 540 m über dem tief eingeschnittenen Zettlitztal, gegenüber Wartenfels gelegene Weiler wurde 1343 erstmals als Tenkenreut erwähnt. Vor dem Weiler wandern wir auf der Straße rechts aufwärts bis zur Anhöhe. Dort biegen wir nach links ab, laufen auf dem Feldweg durch die Fluren bis zu einem kleinen Hohlweg, dem wir rechts aufwärts folgen. Wir laufen auf einem begrasten Weg zur Schwander Höhe und genießen dort eine phantastische Fernsicht bis hin zum Fichtelgebirge. Auf einem Wiesenweg gehen wir rechts am Waldrand entlang und auf einem Forstweg leicht abwärts zur Straße Presseck-Stadtsteinach. Wir laufen neben der Straße wenige Meter nach rechts und biegen gleich wieder nach links in den Wald ein. Durch wechselnde Waldpartien wandern wir auf einem Waldweg leicht abwärts, bis wir schließlich im oberen Talgrund des Engerbaches auf den von Presseck in das Steinachtal führenden Wanderweg treffen. Von hier gehen wir rechts abwärts entlang des Baches in den Grund der Steinach und folgen dem Talweg nach rechts (5,0 km). Möglicher Abstecher: Fahrweg nach links zum Waffenhammer (Till-Eulenspiegel-Museum), zur Steinachklamm und Neumühle. An der Pechgrabenbrücke wechseln wir auf die linke Uferseite, bewundern die urwüchsige Tallandschaft und kommen am Pegel vorbei zur Waldschänke. Das Anwesen wird 1783 als Nebenbetrieb des Hochofens erstmals erwähnt. 1824 wird er als Oberer Stabhammer oder Oberhammer genannt. Ehe es zur Gaststätte umfunktioniert wurde, war es ein Forsthaus. Wir gehen auf einem Steg über die Steinach und erreichen nach 300 m die altehrwürdige Nordeck (3,4 km). Mauerreste und der Stumpf eines einst mächtigen Rundturmes (Wohnturm) erinnern an eine Burg, die 1525 von aufständischen Bauern niedergebrannt wurde. In einem weiten Rechtsbogen wandern wir auf einem Waldweg leicht abwärts. Im Talgrund fließt die Steinach und wir sehen auch die vormalige Papiermühle. Der ehemalige Mittelhammer ist wahrscheinlich der älteste, zur Zeit der Burg Nordeck entstandene Hammer im Steinachtal. Ende des 19. Jahrhunderts war er Papierfabrik, in der hauptsächlich Durchschlagpapier, später Seidenpapier und Hygieneartikel produziert wurden. 1984 wurde die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Wir wandern weiter und erreichen kurz vor dem Ortsschild wieder die Talstraße und kommen an der "Schneidmühle am Hochofen" vorbei. Der 1865 eingerichtete Betrieb hat bis heute Bestand. Durch eine Renovierungsmaßnahme 1982 der Fachhochschule Düsseldorf und mit der Unterstützung heimischer Handwerker konnte ihre Funktion erhalten bleiben. Zu bestimmten Zeiten und Anlässen wird hier noch Holz geschnitten. Weiter auf der Straße kommen wir am ehemaligen königlichen Berg- und Hüttenamt vorbei. Bis 1846 war der "Untere Hammer " Bergamt. 1834 wurde der Hochofen ausgeblasen. Wir gehen in der Jahnallee weiter, dann an den Sportanlagen vorbei und zur Brücke an der Bahnhofstraße. Nach rechts am Gehweg bis zum Mühlbach, links am Bach entlang bis zur Staffel, einer Treppe, über die wir aufsteigend den Marktplatz der ehemaligen Kreisstadt Stadtsteinach erreichen und damit auch den Endpunkt unseres schönen Wanderweges (1,9 km). Am Sportplatz-Eingang besteht auch die Möglichkeit über den Lohmühlweg (rechts am Sportheim vorbei über einen Steg) zur Alten Pressecker Straße - Parkplatz zu gelangen. Den würdigen Schlusspunkt bildet die sehenswerte Stadt Stadtsteinach. Dass die vormalige, an Steinach und Zaubach gelegene Kreisstadt mit den Resten der Stadtbefestigung bei ihrer ersten urkundlichen Erwähnung 1151 (zusammen mit der Burg Nordeck) schon das Marktrecht besaß, zeugt davon, dass sie schon viel älter sein muss. Die Ansiedlung lag an einer Altstraße, war Verwaltungsmittelpunkt und trug als eine der Urpfarreien zur Christianisierung dieses Raumes bei. In der Stadt (und im Umfeld) sind der Marktplatz mit dem Brunnen (1713), die Marienkapelle (ihre ältesten Teile könnten aus dem 12. Jahrhundert stammen), etliche Naturdenkmale und zahlreiche christliche Wegezeichen sehenswert.

Auszug aus dem Wanderführer